Cloud Repatriation: Datenrückführung aus der Cloud ins eigene Rechenzentrum

Die Datenspeicherung in der Cloud hat zahlreiche Vorzüge. Sie verspricht Flexibilität, Skalierbarkeit und eine Entlastung des eigenen IT-Personals von Wartungsaufgaben. Dennoch suchen Unternehmen mehr und mehr den Weg zurück aus der Cloud ins eigene Rechenzentrum: Von der sogenannten „Cloud Repatriation“ spricht man, wenn es darum geht, Daten, Anwendungen und Workloads, die in eine Public Cloud ausgelagert wurden, wieder in die eigene Infrastruktur zurückzuholen.

In diesem Beitrag erläutern wir die Gründe für eine Abkehr von der Public Cloud. Wir erklären, worauf Sie für eine reibungslose Migration und die Umsetzung einer Private oder Hybrid Cloud achten müssen.

Datensicherheit und Compliance

Eine zentrale Rolle im Zusammenhang mit Cloud Repatriation spielt die Datenhoheit – also die Kontrolle über die eigenen Daten und über die Sicherheitsmaßnahmen zum Schutz dieser Daten.

  • Sicherheitsvorfälle bei Cloud-Anbietern machen deutlich, dass die Datensicherheit nicht immer in dem Maße gegeben ist, wie es sich Unternehmen vom Gang in die Cloud versprochen hatten.
  • Werden bei einem Sicherheitsvorfall personenbezogene Daten von Kunden kompromittiert, so schadet das dem Unternehmensimage enorm. Die Einhaltung von Datenschutzbestimmungen ist häufig ein Grund, der Unternehmen veranlasst, Daten aus der Cloud wieder in die eigene Infrastruktur zurückzuholen.
  • Auch sensible Unternehmensdaten verdienen besonderen Schutz, über den das Unternehmen unabhängig bestimmen können sollte.

Kosten- und Performance-Optimierung

Häufig sehen sich Unternehmen, die Cloudspeicher nutzen, mit einem Datenwachstum konfrontiert, das bei der Planung der Cloud-Strategie nicht absehbar war.

  • Unvorhergesehen hohe Kosten für Transaction Fees, Storage Fees und Egress Fees geben Anlass, die Datenspeicherung beim Cloud-Provider zu überdenken.

Ähnlich verhält es sich mit dem Bedarf hinsichtlich Performance und Verfügbarkeit.

  • Wer zuverlässig auf große Datenvolumen in der Cloud zugreifen möchte, ist auf eine schnelle und stabile Internetverbindung angewiesen. Beim Lesen von Cloud-Daten werden die Anforderungen häufig nicht erfüllt.

Cloud-Daten nach Hause holen: Ziele

Die Motivation und Ziele einer Cloud Repatriation sind also breit gefächert:

  • Weniger Abhängigkeit von externen Dienstleistern
  • Mehr Kontrolle über die eigenen Daten und deren Sicherheit
  • Einhaltung von Datenschutzbestimmungen
  • Kostensenkungen
  • Erfüllung von Performance- und Latenzanforderungen

Strategien für die erfolgreiche Cloud Repatriation

Entscheidend für eine reibungslose und erfolgreiche Cloud Repatriation ist eine entsprechend vorbereitete Infrastruktur im lokalen Rechenzentrum. Die Infrastruktur der Private Cloud muss die Strukturen der Public Cloud möglichst genau abbilden, um von den Vorteilen der Cloudspeicherung auch im eigenen Haus zu profitieren.

Ausgangspunkt ist ein S3-Objektspeicher mit Speicherklassen-Differenzierung – in Analogie zu den unterschiedlichen Speicherklassen der Cloud-Anbieter:

  • Die Datenspeicherung erfolgt auch on-premises über die standardisierte S3-Schnittstelle. Dies ermöglicht die nahtlose Migration der Daten und Umstellung der Anwendungen.
  • Mit einer S3-to-Tape Lösung, also mit der Integration von Tape über die S3 Schnittstelle, werden Anforderungen hinsichtlich Kosteneffizienz erfüllt. Das Speichermedium Tape eignet sich optimal für die langfristige Speicherung großer Mengen inaktiver Daten.
  • Besonders effizient ist eine Lösung, die eine Disk- und eine Tape-Speicherklasse unter einem Single Namespace integriert. So steht für produktive bzw. inaktive Daten jeweils die optimale Speicherklasse zur Verfügung. Die Struktur der Public Cloud wird damit on-premises, als Private Cloud umgesetzt.

Vorteile der Private Cloud mit Speicherklassendifferenzierung

Mit der S3 Integration einer Objektspeicher-Lösung, die mehrere Speicherklassen unter einem Single Namespace bietet, können Sie die Vorteile der Cloud-Speicherung auch in Ihrem lokalen Rechenzentrum nutzen.

  • Maximale Flexibilität:
    Durch die Nutzung der standardisierten Schnittstelle können Sie Ihre individuelle Cloud Lösung flexibel gestalten und optimieren – ob als reine Private Cloud, oder als Hybrid Cloud.
  • Kosten- und Energieeffizienz:
    Die Datenspeicherung auf Tape bietet ein hohes Maß an Kosten- und Energieeffizienz. In unserem Blogbeitrag „Nachhaltigkeit in der Speicherinfrastruktur durch Tape-Integration mit intelligenter Software“ (Link) erläutern wir die spezifischen Vorzüge einer Tape-Speicherklasse besonders für die Speicherung großer inaktiver Datenmengen.
  • Cybersicherheit und Compliance:
    Mit der Einbindung einer Tape-Speicherklasse in Ihre Private Cloud erhöhen Sie Cybersicherheit für Ihre Datenbestände. Nicht zuletzt wegen seiner Offline-Fähigkeit und der physischen Air Gap gilt Tape als „last line of defense“ im Hinblick auf die Bedrohungen durch Ransomware.