Herstellerunabhängigkeit und Investitionsschutz

Investitionen in die IT-Infrastruktur eines Unternehmens sind aufgrund ihrer Höhe immer auf lange Zeiträume ausgelegt. Gleichzeitig handelt es sich gerade hier um einen kurzlebigen Bereich:

  • Innovationen können einen Technologiewechsel als reizvoll erscheinen lassen, wenn ihre Nutzung einen langfristigen Mehrwert verspricht.
  • Hardware hat eine begrenzte Lebensdauer. Im Storage-Bereich zum Beispiel geht man davon aus, dass Speichermedien und -technologien alle 5 bis 7 Jahre erneuert werden müssen.
  • Software wird unter Umständen durch eine neue Generation abgelöst und nicht weiter gepflegt.

Wenn es also um Anschaffungen im IT-Bereich geht, sollten Anwender ein Augenmerk darauf richten, die einzelnen Komponenten jeweils möglichst langfristig nutzen zu können. Im Hardware- wie im Software-Bereich ist dabei das Schlagwort von der Herstellerunabhängigkeit entscheidend.

Vendor-Lock-in

Ziel ist es, ein sogenanntes Vendor-Lock-in zu vermeiden – eine exklusive Bindung an einen Hersteller also.

  • Ein Vendor-Lock-in entsteht beispielsweise dann, wenn eine spezielle Hardware nur mit der herstellereigenen Software betrieben werden kann.
  • Auch die Verwendung proprietärer Schnittstellen, Protokolle, Formate usw. erzeugt eine Abhängigkeit von den Produkten eines bestimmten Herstellers.

Es hat zweifellos Vorteile, eine Gesamtlösung „aus einer Hand“ zu beziehen. Die Administration kann dadurch erheblich vereinfacht werden. Gleichwohl kann es in vielen Fällen problematisch werden, wenn die Technologien eines Herstellers nicht mit den Produkten anderer Hersteller kompatibel sind:

  • Zum Beispiel dann, wenn die Lösung die eigenen Anforderungen nicht mehr erfüllt und keine geeignete Ergänzung von demselben Hersteller zur Verfügung steht.
  • Der Hersteller kann den Support für ältere Produktlinien oder bestimmte Supportformen einstellen und dann den Wechsel zu einem anderen Produkt aus seinem Haus oder einer anderen Vertragsform erzwingen.

In solchen Fällen wird ein Wechsel zu einem anderen Hersteller erschwert, weil er zusätzliche Zeit und personelle Ressourcen beansprucht und zusätzliche Kosten verursacht. Steht beispielsweise die Erneuerung veralteter Hardware an, so ist die Hürde, dabei auch den Hersteller zu wechseln, entsprechend hoch, wenn dies mit einer umfassenden Systemumstellung verbunden wäre. Die Lösung eines Wettbewerbers mag zwar günstiger sein – der zusätzliche Aufwand aber lässt einen Wechsel unwirtschaftlich erscheinen.

Flexibilität durch Standardisierung

Wer einen solchen Vendor-Lock-in vermeiden möchte, sollte darauf achten, dass Formate, Schnittstellen, Protokolle usw. die branchenüblichen Standards einhalten. So kann die Kompatibilität zwischen Produkten verschiedener Hersteller gewährleistet werden.

In dieser Standardisierung liegt der Schlüssel zu Flexibilität, Herstellerunabhängigkeit und Investitionsschutz: Sie ermöglicht den individuellen Austausch einzelner Komponenten der Infrastruktur, während andere vorhandene Komponenten weiter genutzt werden können – sei es Hardware oder Software.

Der Independent Software Vendor (ISV)

Der Independent Software Vendor entwickelt standardisierte Softwarelösungen unabhängig von den Anbietern verbreiteter Betriebssysteme und anderer Plattformen. Durch die Verwendung von standardisierten Schnittstellen, Formaten usw. bleiben die Anwendungen hersteller- und hardwareunabhängig. Meist können diese ISVs ihre Lösungen von den Herstellern dieser Plattformen zertifizieren und so die Kompatibilität bestätigen lassen.

Im Hinblick auf Ihre Storage-Infrastruktur und die entsprechenden Investitionen können Sie zum Beispiel von einer unabhängigen und standardisierten Softwarelösung zum Speichermanagement profitieren:

  • Bei der Einführung der Software können Sie vorhandene Hardware weiter nutzen und mit der Software über Standard-Schnittstellen in die Infrastruktur integrieren. So besteht Investitionsschutz für vorhandene Hardware auch bei einer Neustrukturierung Ihrer Speicherarchitektur.
  • Müssen Sie Hardwarekomponenten ersetzen, so sind Sie dabei nicht an einen Hersteller gebunden und können die Hardware flexibel aus einem breiteren Angebot und nach Ihren individuellen Anforderungen auswählen.

Fazit

Wenn es um hohe Investitionen im IT-Bereich geht, sollten Sie auf standardisierte Lösungen setzen. So können Sie die volle Flexibilität erhalten, wenn einzelne Komponenten ersetzt werden müssen. Vorhandene Hardware und Software kann weiter genutzt werden, bestehende Investitionen werden entsprechend geschützt.